Großherzog Henri von Luxemburg: Weiter Kritik an luxemburgischem Euthanasiegesetz.

„Hut ab vor Großherzog Henri“

http://www.kathnews.de/content/index.php/2008/12/10/hut-ab-vor-grosherzog-henri/

Das Votum des luxemburgischen Parlamentes für die Sterbehilfe, das damit verbundene „Nein“ des luxemburgischen Großherzogs Henri und die bevorstehende Verfassungsänderung, aus deren Konsequenz Großherzog Henri von Luxemburg sein Vetorecht verlieren wird, sorgen nach wie vor in ganz Europa für Kritik am Vorgehen der luxemburgischen Politiker.

Gleichzeitig wachsen auch in Deutschland die Anerkennung und der Respekt gegenüber der Entschlossenheit des Großherzogs von Luxemburg. Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, deutscher Unternehmer und Präsident der Deutschen Burgenvereinigung, begrüßt den Entschluss Henris von Luxemburg, das luxemburgische Euthanasiegesetz nicht zu billigen:

„Hut ab vor Großherzog Henri. Seine Haltung verdient höchsten Respekt.“, so Fürst Alexander gegenüber kathnews.

Sayn-Wittgenstein weiter: „Um jedermann deutlich zu machen, dass für einen Christen das Gesetzesvorhaben des Luxemburger Parlaments zur Sterbehilfe nicht akzeptiert werden kann, hat er nein gesagt und als Konsequenz alte Verfassungsrechte dauerhaft aufgeben müssen.“

Besondere Kritik übte Sayn-Wittgenstein daran, dass Luxemburgs umstrittener Gesetzentwurf kein Einzelfall ist: „Mit Luxemburg will nun der dritte Benelux-Staat die Entscheidung über Leben und Tod alter Menschen aus Gottes Hand nehmen. Bereits mit den Abtreibungsgesetzen fing eine unselige Entwicklung an, die sich jetzt am anderen Ende des Altersspektrums fortsetzt.

Die Gesellschaft entscheidet zunehmend selbst, wer lebensfähig ist, wer die auseinander-driftenden Familien noch als Pflegefall belasten darf, für wen unser Gesundheitswesen in Zukunft aufkommen soll und wen wir eines Tages noch unter uns behalten wollen.“

Diese Tatsache beurteilt Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn besonders kritisch: „Ein schreckliches Szenario, dass wir schon einmal in Deutschland erlebt haben und das wir nie wieder erleben wollten. Aber unser Gedächtnis ist kurz und unsere Moral steht auf tönernen Füssen.“

Abschließend würdigt Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn den Mut des luxemburgischen Großherzogs: „Gut dass es immer wieder Menschen gibt, die uns wachrütteln können, hoffentlich bevor es zu spät ist.“

Weitere Kritik an den aktuellen Ereignissen in Luxemburg übt auch Graf Venzel Czernin, Bundesvorsitzender der JES – Studenteninitiative in Österreich. Czernin zeigt sich entsetzt über die Entwicklungen in Luxemburg:

„Es ist einfach unfassbar, wie ein lebensgefährliches Gesetz, das laut einigen Umfragen von der Hälfte der Bevölkerung Luxemburgs abgelehnt wird, mit dem beispiellosen Druck einer hauch-dünnen Mehrheit, im Zuge einer Verfassungsänderung durchgeprügelt werden soll“, so Graf Czernin im Gespräch mit kathnews-Chefredakteur Benjamin Greschner.

Weiter übt er heftig Kritik an den Parlamentariern, die laut Czernin keinen Respekt mehr vor Gott hätten und die er für verantwortungslos hält.

Graf Venzel Czernin bezeichnete den Großherzog von Luxemburg als „eines der letzten wahrhaft verantwortungsbewussten, selbstlosen und gottesfürchtigen Staatsoberhäupter die Europa kennt“.

Czernin weiter: „Man kann nur hoffen, dass der Großherzog von Luxemburg, durch den Widerstand seiner ihm treuergebenen Landsleute und Politiker ermutigt und durch unser aller Gebet gestärkt, sich dieser parlamentarischen Verschwörung doch noch widersetzen wird.“

Und auch die generelle Kritik an der Sterbehilfe wird nach dem Entscheid des Luxemburger Parlaments immer lauter. So unterstrich der Leiter der katholischen Büros, der Vertretung der Deutschen Bischofskonferenz bei der Bundesregierung in Berlin, Karl Jüsten, dass es fatal wäre, wenn der Gesetzgeber gestatten würde, dass seine Bürger Herren über Leben und Tod würden. Dies sagte Jüsten am Sonntag vor dem Berliner Tagesspiegel.

Dabei betonte er, dass es Aufgabe der Gesellschaft sei, etwas gegen die Angst der Menschen vor einem langen Leiden und dem Tod zu unternehmen. Das Geschäft mit dem Todeswunsch anderer Menschen bezeichnete Prälat Jüsten hingegen als verwerflich.

10. Dezember 2008, 08:26